Wie CONICAL The Green Fairy  in ein medienübergreifendes Franchise verwandelte

26. Januar 2023
Ideen sind so eine Sache: Man weiß nie, wo sie einen hinführen. Was klein anfängt, kann wachsen und sich verwandeln, bis es sich zu einer eigenen Welt entwickelt.

Ob Alejandro Davila, Direktor von CONICAL, das wohl auch so wahrnimmt? In sechs Jahren hat sich eine einfache Inspiration nicht nur in ein Studio verwandelt, sondern in ein ganzes medienübergreifendes Franchise, das auf einer kleinen grünen Fee basiert, die er sich bei einem seiner Spaziergänge ausgedacht hat.

„Ich betrachte Straßenlaternen, Ampeln und alles Leuchtende um uns herum, und frage mich, was wäre, wenn darin eine kleine Fee leben würde? Wäre das eine schöne Geschichte?“, sagt Davila. Und das was folgen sollte, legte den Grundstein für ihren Erfolg.

 
2016 gründete er CONICAL, weil er eine Möglichkeit sah, von der wachsenden Beliebtheit des interaktiven Storytellings zu profitieren. Er wusste, dass er mithilfe von Spielengines anfangen könnte, andere Arten von Geschichten zu erzählen, die nicht zwangsläufig im selben Medium enden müssen, in dem sie beginnen. Doch zunächst startete er mit The Green Fairy VR durch: der ersten Prototypen-Produktion, die auf Davilas Straßenlaternen-Inspiration aufbaute.

Wie bei allen Prototypen führte CONICAL Tests durch, um herauszufinden, ob die Idee Erfolg haben könnte. Die Westfield Malls in Neuseeland waren eine der ersten Anlaufstellen. Nach ein paar Interaktionen wurde bereits klar, dass CONICAL das Material für einen Hit gefunden hatte. Die New Zealand Film Commission erkannte das Potenzial ebenfalls und investierte in das Projekt. So konnte das Konzept zu dem 10-minütigen VR-Kurzfilm ausgebaut werden, den wir heute kennen.

Was The Green Fairy neben seinen fröhlichen Charakteren so charmant macht, ist die Geschichte selbst – denn sie macht uns klar, dass unsere einzigartigen Eigenschaften jeden von uns besonders machen. Unsere Heldin muss das wegen ein paar gemeiner gelber Feen am eigenen Leib erfahren (erleben Sie ihre Geschichte jetzt auf Oculus), findet jedoch am Ende Selbstbewusstsein und Freundschaft. Eine wundervolle Lektion für uns alle und ein großer Erfolg für CONICAL. Doch als CONICAL begann, diese Welt zu erschaffen, wollten sie es nicht dabei beruhen lassen.
Die erste Erweiterung war eine AR-Version, in der Eltern und Kinder mit The Green Fairy interagieren konnten – diesmal allerdings auf ihren PCs. Danach erhielt CONICAL die Genehmigung, mit der Produktion einer Fernsehversion zu beginnen, in der sie ihre roten und grünen Feencharaktere weiter ausbauen und im beliebten Samstagmorgen-Kinderprogramm der neuseeländischen Fernsehanstalt TVNZ zeigen konnten. Und plötzlich wirkte diese einst kleine Idee wie eine gigantische Möglichkeit.

„Wir wollten uns mit dieser Art Inhalte mehr auseinandersetzen und mehr über diese Welt erzählen. Wir haben also eine Vlog-Videoreihe erstellt“, sagt Thomson, Production Manager bei CONICAL. „Wir wollten sogar ein Kinderbuch veröffentlichen. Ein jüngeres Publikum sollte die gleiche Geschichte in einem anderen Medium erleben. Es wurde langsam zu diesem coolen transmedialen Projekt.“
Um dieses Ziel zu erreichen, verließ sich das Team auch weiterhin auf die Unreal Engine und war somit Teil der ersten Welle an Studios in der Animationswelt, die auf diese Technologie setzten. Doch dann traten Schwierigkeiten auf. Die New Zealand Film Commission, die eine wichtige Rolle für die Finanzierung des Projekts spielte, war nicht mehr bereit, die zweite Staffel der Serie zu unterstützen, und das Team wusste nicht, wie es danach weitergehen sollte.

Obwohl das Team genügend Kundenaufträge hatte, um sich über Wasser zu halten, war es enttäuscht darüber, nicht mehr an seinem Herzensprojekt weiterarbeiten zu können. Ein wenig niedergeschlagen wog Thomson verschiedene Optionen ab und erfuhr durch Zufall in einem Gespräch von Epic MegaGrants. Er reichte ohne besondere Erwartungen eine Bewerbung ein und durfte dann feststellen, dass das Projekt tatsächlich genehmigt wurde.

„Als wir hörten, dass Epic Games uns bei der Finanzierung dieser Arbeit unterstützen wollte, an der wir so sehr hingen, waren wir überwältigt“, sagt Thomson. „Wir hatten überhaupt nicht damit gerechnet, aber es kam genau zur rechten Zeit. Das war die Chance, unser Bestes zu geben und an etwas zu arbeiten, das uns wirklich am Herzen lag. Unser Feuer war wieder entfacht.“
Neben der Fortsetzung der Arbeit an The Green Fairy und all seinen Ablegern errichtete CONICAL der grünen Fee auch auf TikTok eine Bühne und veröffentlichte lustige „Vlogs“, die Hunderttausende von Aufrufen erzeugten. Ob die grüne Fee der roten Fee darin beibrachte, sie zu malen, oder von Dingen erzählte, die Feen mögen und nicht mögen – das Team fand immer neue Wege, weiter in diese neue Feenwelt einzutauchen und sie in mehr als einem Medium lebendig werden zu lassen.

Heute arbeitet CONICAL an seinem ersten Videospiel, Faeborne, das als eine brandneue, actionreiche RPG-Reihe im Fantasy-Adventure-Stil gedacht ist, die Sammeln, Erkundung und schnelle Kampfmechaniken kombiniert und die Welt von The Green Fairy noch weiter ausbauen soll. Interessanterweise wurde laut CONICAL auch dieses Projekt durch den MegaGrant ermöglicht, da seine Validierung dabei half, die Seed-Finanzierung zu sichern, die für den Start des Projekts benötigt wurde.
 

Ob mit oder ohne Hilfe, CONICAL ist das perfekte Beispiel dafür, was passieren kann, wenn man seinem Bauchgefühl folgt und an etwas dranbleibt, das einen bewegt. In Thomsons Worten ausgedrückt: „Wenn euer Herz wirklich für etwas schlägt, folgt eurem Herzen. Eines Tages wird es wahr, ob in einem Tag, einer Woche oder einem Jahr. Mit Leidenschaft schafft man alles.“

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